Verarbeitete Lebensmittel begünstigen das Leaky-Gut-Syndrom und mikrovaskuläre Erkrankungen

Eine aktuelle Studie unter Leitung von Forschern der Monash University zeigt, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln die Entstehung des sogenannten Leaky-Gut-Syndroms begünstigt, das wiederum das Risiko für Nierenerkrankungen erhöht.

Insbesondere zeigten die Ergebnisse, dass bestimmte schädliche chemische Verbindungen, Proteine ​​oder Lipide, die durch Exposition gegenüber Zucker glykiert werden (sog. Advanced Glycation End Products, zu dt. fortgeschrittene Glykationsendprodukte), die durch die Maillard-Reaktion ausgelöst werden, die Gefahrensignale des Körpers einschalten, die zu einer Entzündungsreaktion und chronischen Nierenerkrankungen führen. Dieser Prozess tritt zum Beispiel beim Braten oder von Lebensmitteln auf.

Diese Verbindungen, die in hitzebehandelten oder verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, geben gebräunten, gebratenen, frittierten, gegrillten und gebackenen Lebensmitteln ihren Geschmack und ihr Aroma. Lebensmittelchemiker isolieren diese chemischen Verbindungen und setzen sie seit Jahren in einigen unserer allseits beliebten Fertigprodukte ein, weil sie den Geschmack verstärken und zur Schmackhaftigkeit und den sensorischen Eigenschaften der Lebensmittel beitragen. Dazu zählen Kartoffelchips, Brot, Backwaren, Schokolade und Süßwaren.

Verarbeitete Lebensmittel sind ein Hauptmerkmal der westlichen Ernährung. Angesichts der Tatsache, dass 10 % der Weltbevölkerung von chronischen Nierenerkrankungen betroffen sind und unsere Ernährung einen hohen Anteil an stark verarbeiteten Lebensmitteln aufweist, gibt es immer mehr Beweise dafür, dass verarbeitete Lebensmittel schädlich für unsere Gesundheit sind. Der Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln wird mittlerweile mit dem Risiko für die Gesamtmortalität, Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Krebs und Magen-Darm-Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Das Verständnis der spezifischen Mechanismen, durch die verarbeitete Lebensmittel die menschliche Gesundheit beeinflussen, steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Diese auf Nagetieren basierende Studie, die in Science Advances veröffentlicht wurde und von Associate Professor Melinda Coughlan von der Abteilung für Diabetes der Monash Central Clinical School geleitet wurde, zeigte, dass die Entzündungsreaktion durch die Einführung von Lebensmitteln mit hohem Gehalt an resistenten Stärkefasern ausgeschaltet werden kann, wodurch die Darmgesundheit wiederhergestellt und die Nierengesundheit verbessert wird.

Zu den Lebensmitteln mit hohem Gehalt an resistenten Stärkefasern gehören Hafer, gekochter und gekühlter Reis, Gerste, Bohnen und Hülsenfrüchte wie schwarze Bohnen und Erbsen, rohe Kartoffelstärke (als Nahrungsergänzung), gekochte und gekühlte Kartoffeln und resistente Stärke von Mais. Diese Lebensmittel sind wichtig, da sie in den unteren Bereich des Darms gelangen und im Grunde als Nahrung für die Darmbakterien dienen. Die Darmbakterien fermentieren diese Nahrungsmittel und produzieren Stoffwechselprodukte, die entzündungshemmend sind. Jetzt, da gezeigt wurde, dass bestimmte chemische Verbindungen, die in stark verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, eine Rolle bei chronischen Nierenerkrankungen spielen, kann nach alternativen Lebensmittelformulierungen oder funktionellen Lebensmitteln gesucht werden, die darauf abzielen, die Reaktion des Körpers zu mildern oder gar zu vermeiden.

Angesichts des zunehmenden Interesses an den Auswirkungen von verarbeiteten Lebensmitteln auf die Gesundheit, stellen diese Forschungsergebnisse einen wichtigen Schritt zum Verständnis und zur Bekämpfung der schädlichen Eigenschaften der modernen Ernährung dar. Wie bei den meisten Verhaltensänderungen kann es schwierig sein, eine Ernährungsumstellung langfristig aufrechtzuerhalten, aber durch die Zugabe von mehr Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an resistenten Stärkefasern und Kochpraktiken wie Dämpfen und Dünsten können wir dazu beitragen, die schädlichen Auswirkungen zu mildern.


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